Mit Koselleck über Koselleck hinaus. Perspektiven zu einer Begriffsgeschichte des 20. Jahrhunderts

Organisatoren
Falko Schmieder, Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Veranstaltungsort
Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Förderer
Leibniz-Forschungsverbund Wert der Vergangenheit
PLZ
10719
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
12.10.2023 - 13.10.2023
Von
Simon Specht, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Den gedachten 100. Geburtstag Reinhart Kosellecks hat in diesem Jahr ein ganzer Reigen an Veröffentlichungen1 und Veranstaltungen begleitet, zu denen die am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin veranstaltete Tagung den jüngsten Beitrag bildete. Vor diesem Hintergrund signalisierte bereits der Titel der Tagung, dass es den Organisator:innen nicht um eine neuerliche akademische Würdigung ging, sondern darum, Kosellecks Beiträge zur Begriffsgeschichte vor dem Hintergrund aktueller theoretischer Entwicklungen und politischer Herausforderungen neu zu befragen. Dieses Ziel formulierte FALKO SCHMIEDER (Berlin) in seiner Einführung und knüpfte damit an die schon länger international geführten Debatten um neue Nutzbarmachungen von Kosellecks Werk an, etwa im Kontext von Zeittheorien des Anthropozäns. Schmieder wies dabei auf einige der Leerstellen der Geschichtlichen Grundbegriffe hin, darunter die mangelnde Berücksichtigung von Begriffen der Ökologie, Technik und (Natur-)Wissenschaften sowie die nur vereinzelt bis ins 20. Jahrhundert hineinreichenden Darstellungen. Von der Tagung erhofften sich die Organisator:innen unter anderem auch Anregungen für das Lexikonprojekt „Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen“, welches aktuell am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim und dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam entsteht. Zwar befassten sich nicht alle Beiträge mit den Möglichkeiten einer Begriffsgeschichte des 20. Jahrhunderts, wohl aber mit der Frage, wie die Begriffsgeschichte im 21. Jahrhundert fortzuführen ist.

Über die Panel und Veranstaltungstage hinweg ergaben sich vielfältige Gemeinsamkeiten darin, in welche Richtungen die Vortragenden mit Koselleck über Koselleck hinaus argumentierten. Die Beiträge werden nachfolgend anhand einiger dieser Gemeinsamkeiten gruppiert; eine chronologische Übersicht findet sich am Ende des Berichts.

1) Begriffsgeschichte transnational, postkolonial und global

Inwiefern sich die Begriffsgeschichte als Methode überhaupt transnational ausweiten lässt, war die Leitfrage im Vortrag von CORENTIN MARION (Paris/Bielefeld). Zur Vergleichbarkeit zwischen Sprachräumen sei die Begriffsgeschichte auf Parallelisierungen durch Übersetzungen angewiesen, doch diese würden den unterschiedlichen Erfahrungsgehalten der Begriffe in den verschiedenen Sprachen nie gerecht. Als Ausweg aus diesem Dilemma bezog sich Marion unter anderem auf den Ansatz der Histoire croisée, der nicht nur Verflechtungen zwischen den und innerhalb der Untersuchungseinheiten in den Blick nehmen, sondern auch deren Ko-Konstruktion durch die Forschenden in die Analyse einflechten will. In seiner Promotion zum Nationsbegriff in Deutschland und Frankreich zwischen 1848 und 1871 betrachtet Marion diesen als durch vielseitige Austausche, Reaktionen und Adaptionen im transnationalen Feld konstituiert. So seien gerade einige vermeintlich feststehende Differenzen zwischen deutschem und französischen Nationsbegriff nur aus der transnationalen Debatte von 1870/1871 um die Annexion Elsass-Lothringens erklärbar.

Aus postkolonialer Perspektive fragte LAURA GAGLIARDI (Köln) danach, wie Kosellecks theoretische Ansätze in und für Südamerika fruchtbar gemacht werden könnten – angesichts der in den Geschichtlichen Grundbegriffen nur sehr spärlichen Berücksichtigung des Kolonialismus. Beides – Begriffsgeschichte und Kolonialgeschichte – müsste in Beziehung zueinander gebracht und mit der Geschichte des Kapitalismus verbunden werden. Begriffstransfers aus dem europäischen Bürgertum nach Lateinamerika hätten unter Bedingungen politischer und wirtschaftlicher Asymmetrien sowie der Erwartung der Überwindung dieser Abhängigkeiten durch Industrialisierungsprozesse stattgefunden; aus den so „deplatzierten Ideen“ (Roberto Schwarz) seien „Ideologien zweiten Grades“ entstanden, die zum Beispiel die Übernahme liberaler Wertbegriffe mit dem fortgesetzten Bekenntnis zum Sklavenhandel verbanden.

Auch MORITZ NEUFFER (Berlin) unternahm in seiner für das Lexikon „Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen“ erarbeiteten Begriffsgeschichte von „Alltag“ Versuche ihrer globalhistorischen Ausweitung. Als eigenständiger Begriff habe sich „Alltag“ erst im 20. Jahrhundert etabliert. Zu einem Grundbegriff gesellschaftlicher Selbstreflexion sei er somit erst aufgestiegen, sobald „Alltag“ als zeitlicher Erfahrungsraum durch die kapitalistische Taktung von Lebens- und Arbeitswelten unselbstverständlich geworden war. Sichtbar sei dies zum Beispiel in einer Verwissenschaftlichung des Alltags und seiner gleichzeitigen Aufladung als politisches Schlagwort. Nach 1945 sei „Alltag“ in linken Theoriedebatten ein Reflexionsbegriff zur Auseinandersetzung mit der westlichen Konsumgesellschaft gewesen. In diesem Kontext sei schon früh gelegentlich eine Veralltäglichung der Globalisierung und eine Globalisierung des westlichen Alltagsbegriffs beschrieben worden. Zugänge zu alternativen Alltagsverständnissen suchte Neuffer in materiellen Praktiken, etwa den von Yuriko Saito für Japan analysierten „aesthetics of care“ oder den Nachahmungen europäischer Alltagsformen in Lateinamerika, die Bolivar Echeverría als „mestizaje“ beschreibt.

2) Interdisziplinäre Begriffsgeschichten

Ein anderes übergreifendes Anliegen der Beiträge war es, die begriffsgeschichtliche Methode interdisziplinär einzusetzen, insbesondere zur Befragung und Historisierung von Analysebegriffen angrenzender Wissenschaften. LORENZ TREIN (München) erläuterte die wechselseitige Bedingtheit der Begriffe „Säkularisierung“ und „Religion“ sowie ihr Verhältnis zum Begriff der „Geschichte“. Gemäß einer in der Religionswissenschaft aufgegriffenen Definition Luhmanns sei „Säkularisierung“ ein Begriff, mit dem religiöse Akteure ihre Umwelt im Zuge neuzeitlicher Ausdifferenzierungsprozesse beschrieben. Somit seien „Religion“ und „Säkularisierung“ nur aus religiöser Sicht Gegenbegriffe – als solche identifiziert sie Trein jedoch auch in anderen Debatten, etwa in jener zum Verhältnis von christlicher Heilserwartung und Geschichtsverlauf bei Karl Löwith und anderen. Hierbei ergäben sich wiederum Bezüge zum Diskurs über die Verfügbarkeit der Geschichte. Für eine Begriffsgeschichte des 20. Jahrhunderts sei eine Historisierung der Religionsbezüge in jenen Zeitkonzeptionen notwendig, die sich nicht auf die temporale Koordination im sozialen Nahraum richten, sondern das Ganze der Geschichte zu umfassen suchen.

LENA M. FRIEDRICH (Koblenz) wandte die begriffsgeschichtliche Methode für eine Historisierung der Kategorien „Schicht“ und „class“ in der deutsch- und englischsprachigen komparativen Sozialstrukturforschung an. Während die britische Forschung bis heute mit dem Begriff „social class“ operiere, habe sich in Westdeutschland seit den 1950er-Jahren die Kategorie der „sozialen Schicht“ als Ersatzbegriff für jenen der „Klasse“ etabliert. Letzterer habe durch seine Nähe zum Marxismus als empirisch unbrauchbar gegolten. Friedrich zeigte anhand von soziologischen Lexika und Handbüchern, wie „Klasse“ in der deutschen Forschung immer stärker historisiert und politisiert sowie „Schicht“ gleichzeitig generalisiert und entpolitisiert wurde. Zwar sei auch der englische Begriff der „social classes“ im Zuge seiner wissenschaftlichen Operationalisierung entpolitisiert worden, ihn kennzeichne jedoch bis heute ein starker Bezug auf die Zugehörigkeit zu Berufsgruppen. Im Zuge der Internationalisierung der komparativen Sozialstrukturforschung erschwerten Inkongruenzen zwischen den englischen und den deutschen Kategorien die Vergleichbarkeit der Daten – dass dies auch eine Folge der unterschiedlichen Begrifflichkeiten in beiden Sprachräumen sei, werde im Fach bisher nicht reflektiert.

3) Bildliche und materielle Semantiken

Auch die Ausweitung der Begriffsgeschichte auf nicht-textliche Quellen wurde in den letzten Jahren intensiv diskutiert, unter anderem in Beiträgen zu Kosellecks eigenem Denken an und mit Bildern2, die sich auf seinen Nachlass stützen. Für DANIEL FULDA (Halle/Wittenberg) reichen diese bildtheoretischen Überlegungen weit über jene Kosellecks selbst hinaus, der hierzu nur tentative Bemerkungen und Notizen hinterlassen habe. So bleibe eine Kluft zwischen seinen begriffsgeschichtlichen und bildtheoretischen Ansätzen. Wie beides zusammengeführt werden könnte, demonstrierte Fulda am Beispiel des Begriffs „Aufklärung“. Als Produkt der Wetter- und Lichtmetaphorik, das heißt des Denkens in Bildern, sei dieser erstmals Anfang des 18. Jahrhunderts in einen philosophischen Terminus übertragen worden – und damit deutlich früher als von Koselleck behauptet. Die Hauptträger dieses Begriffs seien zunächst vor allem Bilder gewesen, insbesondere Frontispize. Fulda schlug vor, Begriffe als semantische Konzepte zu verstehen, die nicht allein an Wörter gebunden sind, auch wenn sie in diesen ihren geläufigsten Ausdruck finden. Die Identifikation der Bilder, die zu einem Begriff gehören, sei freilich selten so einfach wie bei „Aufklärung“, und für das 20. Jahrhundert falle der Umgang mit großen Quellenmengen in Bezug auf Bilder bisher noch deutlich schwerer als bei Textquellen.

Eine Erkundung des materiellen Denkens Kosellecks nahm LISA REGAZZONI (Bielefeld) anhand seiner an der Universität Bielefeld aufbewahrten Figurensammlung vor. Diese Objekte weisen enge Bezüge zu Kosellecks Forschungsthemen auf – so befinden sich darunter zum Beispiel zahlreiche Pferdefiguren und Denkmaldarstellungen. Ein möglicher Anstoß der Sammlung sei Aby Warburgs Bilderatlas Mnemosyne. Die Objekte hätten Koselleck nachweislich nicht nur zur Dekoration seiner Bücherregale gedient, sondern auch für seine wissenschaftliche Arbeit: Im Rahmen seiner Überlegungen zu Reiterdenkmälern oder zum Pferdezeitalter etwa habe er sie genauso durchforstet und neu geordnet wie seine Bibliothek. Regazzoni schlug vor, Kosellecks Denken mit den Figuren als eine von verschiedenen Distanzschaffungen zur Außenwelt zu sehen, die sich gegenseitig erhellen: Distanzschaffung durch Verwissenschaftlichung in seinen Texten einerseits und durch Trivialisierung, Verniedlichung sowie Ludisierung in den Figuren andererseits.

4) Koselleck historisieren und/oder aktualisieren

Schließlich zeichneten sich drei weitere Beiträge dadurch aus, dass sie Kosellecks Werk in Dialog mit anderen Positionen und Autor:innen bringen und damit neu befragen wollten – entweder durch Historisierung oder in aktualisierender Absicht durch eine Konfrontation mit den Erfahrungsräumen der Gegenwart. Unter anderem in diesem Kontext ist bedauerlich, dass Carsten Dutts (Darmstadt) Vortrag zu „Historisierung und Aneignung – Modalitäten der Begriffsgeschichte bei Reinhart Koselleck“ krankheitsbedingt entfallen musste.

Wiederholt wurde in den Diskussionen auf die Notwendigkeit hingewiesen, die begriffsgeschichtliche Methode auch selbst zu historisieren und dabei Kosellecks politische Positionierungen nicht auszublenden. Dieser Erwartung begegnete vor allem FAUSTINO ONCINA COVES (València) in seinem Abendvortrag zu Kosellecks Verhältnis zur Aufklärung. Zunächst zeichnete er die im spanischsprachigen Raum dominante Einordnung Kosellecks als Antiaufklärer nach, die vor allem auf der Rezeption von Kritik und Krise im franquistischen Spanien beruhe. Kosellecks Hypokrisievorwurf gegen die aufklärerische Moral und Geschichtsphilosophie sowie seine Überbewertung der Geheimbünde hätten die antimasonistische, antisemitische und antikommunistische Verschwörungstheorie des Franquismus unterfüttert. Andererseits hätte sich zum Beispiel seine Sensibilität für die Perspektive der Besiegten nicht mit dem franquistischen Sieger- und Totenkult vertragen. Anschließend untersuchte Oncina Coves Kosellecks Bild der Aufklärung näher und kritisierte seine Darstellung des aufklärerischen Fortschritts- und Beschleunigungspathos als einseitige „Jakobinisierung“. Vor allem anhand von Kant zeigte er, wie aufklärerische Autoren die Risiken einer Zukunfts- und Beschleunigungsorientierung mitgedacht und die Notwendigkeit der Verzögerung politischer Veränderungen bis zum richtigen Zeitpunkt betont hätten. Später habe Koselleck sein Bild der Aufklärung differenziert; deshalb und aufgrund der ideologiekritischen Stoßrichtung seiner Begriffsgeschichte erscheine er mal als Gegenaufklärer, mal selbst als Aufklärer.

LUCILA SVAMPA (Marbach/Buenos Aires) beschäftigte sich mit der Frage nach theoretischen Affinitäten zwischen Reinhart Koselleck und Walter Benjamin. Ähnlich wie Regazzoni stellte sie hierfür Erkundungen im Nachlass Kosellecks in Marbach an: In veröffentlichten und unveröffentlichten Texten, in seiner Bibliothek und in Unterstreichungen suchte sie nach Spuren Benjamins. Zwar sei Koselleck nicht entscheidend durch Benjamin geprägt worden, nichtsdestoweniger ließen sich gemeinsame Forschungsthemen ausmachen, in denen Koselleck auch sporadisch auf Benjamin Bezug genommen habe – darunter das Verhältnis von Träumen und Geschichte oder Überlegungen zur Geschichtsschreibung aus der Perspektive der Besiegten. Diese Denkfigur könnte von Benjamin, der am Historismus eine Einfühlung in den Sieger und damit eine Komplizenschaft mit den Herrschenden kritisiere, über Adorno und Carl Schmitt zu Koselleck gewandert sein, der in der Erfahrung der Besiegten langfristig erweiterte Erkenntnischancen sehe.

In einer Verbindung von Koselleck mit Arendt, Auerbach und Benjamin fragte PATRICIA A. GWOZDZ (Potsdam) nach dem Verhältnis von Begriff und Erfahrung. Im Gegensatz zu Koselleck, für den sich zukunftsorientierte Erwartungsbegriffe durch einen geringen Erfahrungsgehalt auszeichnen, betrachtete Gwozdz gerade solche Begriffe, die viele Erfahrungen in sich aufnehmen, als sensitiver für neue Kontexte und damit für die Kreation neuer Erwartungshorizonte. Dies illustrierte sie anhand des semantischen Feldes um „Vulnerabilität“. Mit diesem habe sich Anfang des 20. Jahrhunderts eine neue Ordnung des Kreatürlichen durchgesetzt, die ihren Ausgang in der medizinischen Perspektive des Arztes auf den Patienten genommen habe und die Erwartung des Schutzes der Vulnerablen durch den Staat vermittele. Bis auf die alltägliche Erfahrung schlage der Begriff zum Beispiel in der Covid-19-Pandemie durch, in der Gemeinschaft Vulnerabilität gestiftet habe, oder in sozialen Medien wie Instagram, wo mit dem Begriff ganz im Gegenteil individuelles Leiden hervorgehoben werde.

Die Diskussionen profitierten von den dargestellten vielfachen Verknüpfungen zwischen den Beiträgen. Auch weitere Fragen wurden hierbei wiederholt diskutiert, zum Beispiel: Wie kann die Rückbindung von Begriffsgeschichten an soziale und politische Trägergruppen und damit die Verknüpfung von Begriffs- und Sozialgeschichte effektiv gelingen? Welche Chancen und Schwierigkeiten bieten einerseits in der Begriffsgeschichte bisher seltener einbezogene Quellen wie visuelle (Massen-)Medien und Social Media sowie andererseits quantifizierende Ansätze aus den Digital Humanities? Welche (problematischen?) theoretischen Vorannahmen gehen mit der Anwendung der begriffsgeschichtlichen Methodik einher? Insgesamt stellten die Beiträge die andauernde Fruchtbarkeit der methodischen und theoretischen Ansätze sowie der empirischen Hypothesen Kosellecks unter Beweis, auch (beziehungsweise: gerade) für Arbeiten, die sich von diesen entfernen – sei es durch die Ausdehnung des Untersuchungsrahmens auf neue Zeiträume oder die transnationale beziehungsweise globale Ebene, durch die Ausweitung der Quellenbasis, durch interdisziplinäre Transfers oder durch Historisierung und theoretische Aktualisierung. In Wechselspielen aus Dialog und Distanzierung konnte Kosellecks Werk so in den verschiedenen Vorträgen als Werkzeugkasten, Anregung oder Kontrapunkt dienen.

Konferenzübersicht:

Eröffnung: Falko Schmieder (Berlin)

Panel I
Moderation: Stefan Scholl (Mannheim)

Corentin Marion (Paris/Bielefeld): Koselleck Transnational. Für eine transnationale Begriffsgeschichte am Beispiel von ‚Nation‘

Lorenz Trein (München): Säkularisierung und Geschichtsreligion – mit Koselleck über Koselleck hinaus

Panel II
Moderation: Ernst Müller (Berlin)

Daniel Fulda (Halle/Wittenberg): Mit Bildern über die Begriffsgeschichte hinaus?

Panel III
Moderation: Alexander Friedrich (Berlin)

Lisa Regazzoni (Bielefeld): Geschichtliche Erfahrung in figurativen und materiellen Überformungen: Entwurf einer materiellen Semantik

Lena M. Friedrich (Koblenz): Soziale Strukturen in Zeit und Raum? Begriffsgeschichtliche Analysen in der komparativen Sozialstrukturforschung

Abendvortrag
Moderation: Falko Schmieder (Berlin)

Faustino Oncina Coves (València): Kosellecks aufklärerische Motive und Impulse

Panel IV
Moderation: Falko Schmieder (Berlin)

Lucila Svampa (Marbach/Buenos Aires): Reinhart Koselleck und Walter Benjamin. Eine Erkundung in theoretischen Kontrapunkten

Laura Gagliardi (Köln): Koselleck an den Rändern: Begriffsgeschichte in Brasilien

Panel V
Moderation: Barbara Picht (Berlin)

Moritz Neuffer (Berlin): Der ‚Alltag‘ der Moderne. Zur Globalisierung eines Begriffs im 20. Jahrhundert

Patricia A. Gwozdz (Potsdam): Wie viel Erfahrung verträgt ein Begriff? In den Zeit- und Begriffs(ge)schichten des Vulnerablen seit Covid-19

Anmerkungen:
1 Viele davon kürzlich bei H-Soz-Kult in einer Sammelrezension besprochen. Vgl. Sina Steglich, Rezensionsessay. Reflexionen der Verspätung. Vergangenheiten erfahren, anschauen, (be-)greifen, träumen – mit und nach Reinhart Koselleck, in: H-Soz-Kult, 19.09.2023, https://www.hsozkult.de/searching/id/reb-131782 (04.11.2023).
2 Vgl. vor allem Hubert Locher / Adriana Markantonatos (Hrsg.), Reinhart Koselleck und die Politische Ikonologie, Berlin 2013; Bettina Brandt / Britta Hochkirchen (Hrsg.), Reinhart Koselleck und das Bild, Bielefeld 2021.

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